Mit einem großen Fest übergab Mitte August Sr. Luzia Schmuki die Leitung des Treffs am Kapellchen (TaK) an ihre Mitschwester Barbara Roßmadl. Die große Gemeinschaft, die an diesem Tag zusammenkam, blickte dankbar zurück und hoffnungsfroh nach vorn.
Die schmucke Brandts-Kapelle neben der Mönchengladbacher Kommunität platzte an diesem Mittwochabend aus allen Nähten. Rund 80 Menschen, die regelmäßig im TaK sind (Takler*innen), Menschen, die sich bei Veranstaltungen einsetzen, Kooperationspartner*innen von verschiedenen Organisationen wie dem Verein Wohlfahrt, dem Volksverein, der Stiftung Volksverein, Pfarreien, Mitschwestern von Steyl, Nachbarn und Menschen, die sich ehrenamtlich im TaK engagieren, waren gekommen, um mit Sr. Luzia Schmuki und Sr. Barbara Roßmadl „das Leben zu feiern“, wie das Motto des Abends hieß.
In ihrer Übergabe blickte Sr. Luzia auf ihre Zeit als Leiterin des Tak zurück: „Ich durfte in den vergangenen sieben Jahren ganz viel für mein Leben lernen. Von jeder Person, die ich kennenlernen durfte. Ihr habt mit mir euer Brot geteilt, oft euer alltägliches Leben, ihr habt es an mich ausgeteilt und es hat mich genährt, es hat uns verbunden in Freud und Leid. Für dieses Vertrauen danke ich euch ganz herzlich. Auch ich durfte schenken und weitergeben, wo ich konnte mit meinen Möglichkeiten, Talenten, mit meiner Zeit, Kraft und meinem Gebet und ich werde es weiterhin gerne tun hier im TaK und in den anderen Aufgaben, die ich wahrnehmen darf.“ Sr. Luzia besucht derzeit einen ehrenamtlichen Hospizkurs und wird weiterhin im TaK tätig sein.
Musikalisch und liturgisch wurde die Feier von den TaK*lerinnen mitgestaltet und die Dankbarkeit und Freude war in allen Liedern und Gebeten spürbar. Sr. Luzia zitierte aus einem Gedicht von Willi Bruners mit dem Titel Zuversicht, in dem es heißt: „Ein Haus entriegelter Türen – zu dem Freunde freien Zutritt – und Fremde Gastrecht haben. UndZuversicht das wünsche ich uns allen, Zuversicht, weiterzubauen an diesem ‚Haus entriegelter Türen‘; Zuversicht, Gottes Segen und Vertrauen wünsche ich vor allem Dir, liebe Sr. Barbara, für deine neue Aufgabe als Leiterin des Treffs am Kapellchen. Orte mit ‚entriegelten Türen‘ brauchen nur noch den richtigen Schlüssel zu den Herzen der Menschen, den Schlüssel der Liebe, der Anerkennung, des Respektes, der Teilhabe und des Teilens. Diesen Schlüssel darf ich nun Dir übergeben und wünsche Dir viel Glück“, schloss Sr. Luzia und übergab einen gebackenen Schlüssel an ihre Nachfolgerin.
Sr. Barbara Roßmadl kennt den TaK aus der Zeit, als sie hier im Rahmen ihres Studiums der Sozialen Arbeit ihr Praktikum absolviert hat. Nach dem Studienabschluss arbeitete die gelernte Erzieherin bis Ende 2014 im TaK und mit einer halben Stelle im Kinderdorf Bethanien in Waldniel. Nach ihrer Ewigen Profess erhielt die heute 45-Jährige die Missionsbestimmung für Sambia, wo sie bei der Diözese gearbeitet und an der Grenze zu Botswana ein Ausbildungszentrum für junge Frauen aufgebaut hat. Im Februar 2023 kam die gebürtige Bayerin zurück und konnte sich in den vergangenen Monaten wieder reinarbeiten in den TaK-Alltag.
Gestärkt durch die gemeinsame Feier und den Segen ihrer Mitschwestern aus der Kommunität – zurzeit leben fünf Schwestern in Mönchengladbach – übernahm Sr. Barbara damit offiziell die Leitung des TaK und hatte gleich alle Hände voll zu tun. „Ich möchte euch alle einladen, weiterhin in Kontakt und im Spiel zu bleiben“, sagte Sr. Barbara und warf allen Anwesenden kleine Bälle zu. „Ich hoffe und wünsche mir, dass wir alle gemeinsam am Ball bleiben und miteinander kooperieren, dafür stehen sinnbildlich diese Bälle, die ihr als Erinnerung mit nach Hause nehmen dürft“, erklärte die neue Leiterin des Tak und es flogen bunte Bälle durch die Kapelle – sogar bis hinauf auf die Orgelempore.
Beim anschließenden Sektempfang und einem Grillfest feierten alle Anwesenden im wahrsten Sinne des Wortes das Leben und genossen das Miteinander. Den beiden Schwestern wurden Blumen und andere Aufmerksamkeiten übergeben und die TaK-Mönchsgruppe trug eine selbstgeschriebene Litanei vor, in der sie Sr. Barbara zu ihrem neuen Job beglückwünschten und Sr. Luzia alles Gute wünschten.
Und, um noch einmal aus dem Gedicht von Willi Bruners zu zitieren, am Ende bleibt von allen Beteiligten der Wunsch, dass der Tak heute und an jedem Tag genau das sein möge: ein „Haus abgelegter Masken – in dem Leben gefeiert wird – als gäbe es weder Anfang – noch Ende.“
Sr. Luzia Schmuki und Steffi Mager
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